Von gestern bis heute

von Anne Kristol | 3. Oktober 2022
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Der Dolmetschdienst "Verständigung für alle" hat schon einen weiten Weg hinter sich. Meinen Nachforschungen zufolge gründete Caritas Schweiz 1997 einen ersten Dolmetschdienst und Caritas Jura im Jahr 2001. "Verständigung für alle" in seiner heutigen Form gibt es seit 2007. Die zahlenmässige Entwicklung ist beeindruckend: Im Jahr 2011 wurden 4678 Einsatzstunden verzeichnet. Die gefragtesten Sprachen waren damals Tigrinisch, Portugiesisch, Somalisch, Farsi und Tamilisch. Zehn Jahre später, im Jahr 2021, haben unsere Dolmetschenden 30 481 Einsatzstunden in über 40 Sprachen geleistet. Am häufigsten waren nun Arabisch, Farsi, Tigrinisch, Dari und Türkisch. Dies entspricht einer Zunahme von über 550 % in zehn Jahren!

Anerkannte Dienstleistung

Die Entwicklung der gefragtesten Sprachen scheint die gesellschaftlichen Veränderungen widerzuspiegeln: Jene, die 2011 eine Dolmetscherin oder einen Dolmetscher benötigten, um sich zu verständigen, sind heute vielleicht nicht mehr darauf angewiesen, während sich andere, namentlich wegen der Konflikte in Syrien, Afghanistan und der Ukraine, neu bei uns niederlassen. Die Explosion der Awnfragen zeigt hingegen, dass die professionelle Verdolmetschung heute anerkannt ist. Sowohl im Gesundheits- und Sozialbereich wie auch im Schulwesen oder in der Justiz wird der Einsatz von Dolmetschenden immer mehr zur Routine.

Für einen besseren Zugang

Doch die Zahlen zeigen nicht alles. Auch die Art der Verdolmetschung hat sich in den letzten zehn Jahren stark verändert. Obwohl die meisten Einsätze immer noch vor Ort stattfinden, wird immer häufiger per Telefon oder Video gedolmetscht. Unsere Informatikplattform, über die alle Anfragen laufen, ermöglicht eine durchschnittliche Antwortfrist von knapp drei Stunden ebenso wie Soforteinsätze.

Trotz dieser Veränderungen bleibt der Kern der Dolmetscharbeit unverändert. "Verständigung für alle" arbeitet derzeit mit über 130 Dolmetschenden zusammen. Diese Frauen und Männer spielen eine entscheidende Rolle. Ihre professionelle Tätigkeit ermöglicht fremdsprachigen Menschen, sich in ihrer eigenen Sprache zu verständigen. So erhalten sie beispielsweise Zugang zur Gesundheitsversorgung, können ihre Elternrolle aktiv wahrnehmen oder ihre Rechte einfordern. "Verständigung für alle" setzt sich also heute und morgen für Chancengleichheit und für eine Gesellschaft ohne Diskriminierung ein.

Anne Kristol

Leiterin Dolmetschdienst "Verständigung für alle"



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